Am Dienstag Abend konnte ich dann meine erste Session Diablo 3 spielen. Nachdem ich das "Login-Roulette", wie wir es mittlerweile liebevoll in meiner WoW-Gilde nennen, gewonnen hatte, ging es dann auch los. Erstmal einen Helden aussuchen. Was nehm ich denn? Hm, ich denke der Mönch klingt gut. Scheint der Heiler zu sein. Heiler spiel ich in WoW ja sehr gerne. Und auch im nächsten Addon "Mists of Pandaria" werde ich einen Pandaran-Mönch mit Heil-Skillung spielen. Gut, also einmal einloggen.
Ok, so sieht das also aus. Hm, die Steuerung ist doof. Meinen die das ernst, dass ich das nur mit der Maus spielen soll? Scheint so. Hm, doof. Ich bin Tastaturspieler in WoW. Gerade als Heiler muss man das sein, wenn man gut sein will. Hmm... Ok, gucken wir mal weiter... Ok, der Mob war schnell tot. Ich teil ordentlich aus. Aber war der Mönch nicht ein Heiler? Hab ich mich da so verlesen? Naja, erstmal weiter gucken. Nen anderen Helden kann ich immer noch anfangen.
Die erste Quest ist ja leicht. Die ging ja fast von selbst. Gut, ich hatte auch eine Stadtwache als Hilfe... Die nächsten Gegner sind schon etwas härter im Nehmen, aber auch die können meinen Fäusten nicht stand halten. Der Kampfstil erinnert mich tatsächlich an den Mönch aus der WoW-Beta... Ob das gewollt ist? Irgendwie erwarte ich noch jeden Moment darauf, dass sich mein Held in einen Pandaren verwandelt.
Bei einigen Quests bekommt man sogar Begleiter zur Unterstützung bereitgestellt:
Das ist Leah, der ich helfen soll, ihren Onkel Deckard zu finden und zu retten. Übrigens eine sehr nette Reisebegleitung. Alle Begleiter fangen ab und an kleine Gespräche an. Man kann so einiges über die Geschichte erfahren.
Das Spiel wird nicht kontinuierlich gespeichert, sondern nur an festen Speicherpunkten. Meist, wenn man einen Questort erreicht hat oder ein Quest abgeschlossen hat. Das wird einem aber mehr als deutlich angezeigt:
Trotzdem ist es reichlich umgewöhnungsbedürftig für einen WoW-Spieler, der es gewohnt ist, dass das Spiel ständig gespeichert ist und man ja oft sogar in der Offline-Zeit, wenn man mal rausgeflogen ist, getötet wird und dann beim Einloggen am nächsten Friedhof steht.
Beim nächsten Speicherpunkt hat mich die gute Leah dann leider wieder verlassen und mich in einer riesigen Kathedrale alleine gelassen.
Den Ausgang find ich doch nie. Null Orientierungssinn. Also im schlimmsten Fall erstmal alles komplett untersuchen, bis die Karte vollständig aufgedeckt ist. Das klingt im ersten Moment doof, aber bringt eine Menge Erfahrung und vor allem Gold in die Kasse. Das ist bestimmt noch nützlich.
In diesem speziellen Fall hat mir Blizzard aber erstmal das Orientierungsproblem abgenommen und mich rausgeworfen. Beim nächsten Einloggen stand ich dann wieder am Anfang der Kathedrale, dem letzten Speicherort und konnte nochmal neu den Weg suchen. Diesmal mit mehr System. Einfach immer erstmal rechts abbiegen bis man in einen Bereich kommt, in dem man schon war.
Beim nächsten Einloggen stand ich wie schon geschrieben wieder am Eingang der Kathedrale und mußte mir den Weg neu suchen. Diesmal mit System. Und ich habe das Ziel gefunden. Natürlich wäre es sinnvoller gewesen, immer zuerst links abzubiegen, statt rechts... Ist ja immer so. Der letzte Schlüssel ist immer der, der paßt. Aber wie gesagt, die Runde hat gut für Gold gesorgt und ich habe einige Kampferfahrung gesammelt. Ist ja auch was Wert.
Mein weiterer Weg führt mich über einen Friedhof in eine Krypta. Ich soll hier irgendwas suchen.
Bevor ich aber den gesuchten Gegenstand gefunden hab, findet mich erstmal dieses "nette" Monsterlein. Der Kerl hält auch noch so einiges aus. Wesentlich mehr als die bisherigen Mobs. Die waren mit einem Schlag, manchmal auch zwei Schlägen, tot. Dieser hier hat schon über 10 Schläge kassiert und haut auch kräftig zurück, wie man an der nicht mehr ganz gefüllten roten Lebenskugel sieht. Aber auch den schaffe ich zu besiegen. Schließlich kann ich ganze Grabsteine zertrümmern. Meine Fäuste müssen also weh tun.
Auf meinem weiteren Weg treffe ich einen Templer, der sich mir als Begleiter anschließt.
Begleiter haben verschiedene Fähigkeiten, für die man sich entscheiden muss. Zwei Fähigkeiten je nach Stufe des Begleiters. Je nach eigener Klasse kann man sich also nützliche Fähigkeiten aussuchen. Der Templer hat eine Heil-Fähigkeit. Die ist praktisch, wenn man selbst kein Heiler ist. Außerdem kann man sie mit Waffen ausstatten, damit sie mehr Schaden machen.
Achja, zu diesem Zeitpunkt habe ich dann auch meinen Heilzauber erhalten. Der Mönch ist also doch Heiler. Auch wenn ich das noch nicht so sehe, wenn er nur einen Heilzauber hat und ansonsten im Nahkampf durch die Gegner tobt. Aber wenigstens ist die Beschreibung des Mönchs damit doch nicht so falsch gewesen...
Ok, weiter geht es. Ich soll jemandem eine Krone aufsetzen. Klingt ja nicht so schwer. Also suchen wir mal diesen Kerl. Wie immer bin ich natürlich erstmal in die falsche Richtung gewandert. Aber diese Krypta ist auch sehr weitläufig. Aber gut, mehr Gold und mehr neue Ausrüstung für mich. Kann ja nicht schaden...
Im hintersten Eck finde ich dann also den Kerl, dem ich die Krone aufsetzen soll:
Pfui, der ist ja voll mit Spinnweben. Und da soll ich jetzt ne Krone aufstetzen? Iiiigittigitt. Aber hilft ja nichts, man will ja weiterkommen. Also schnell Krone drauf und nichts wie weg. Oder auch nicht. Denn der erwacht plötzlich zum Leben und will mir an die Wäsche. Da hab ich aber ein Wörtchen mitzureden. Zwar ist er ein hartnäckiger Gegner, aber letztlich bin ich hartnäckiger.
Ein wenig erinnert er mich aber an den Todesritter aus WoW. Er beschwört während des ganzen Kampfes Untote. Kommt einem WoW-Spieler überhaupt nicht bekannt vor. Ob die Parallelen so gewollt sind? Ich weis es nicht. Ist aber auch egal.
Ich hab dann erstmal Level 10 erreicht und werde mit weiteren Fähigkeiten überschüttet. Naja, zumindest darf ich mir nun auch noch eine passive Fähigkeit aussuchen.
So langsam wird es verwirrend. Keine Ahnung, ob das, was ich aussuche gut ist, oder auch nicht. Es klingt erstmal gut. Und die passive Fähigkeit kann man jederzeit ändern, wenn man merkt, dass sie nicht nützlich ist. Genauso wie die Angriffsfähigkeiten. Hier kann man sich auch immer nur eine von mehreren aussuchen. Anders als bei WoW, wo man alle Fähigkeiten benutzen kann. Das hat so ein wenig was von Talentbäumen, aber doch nicht so richtig. Ich kann es nicht so wirklich beschreiben...
Einige der aktiven Fähigkeiten habe ich mal durchprobiert, auch um mich zu entscheiden, welche für meine Spielweise am besten geeignet ist.
Es gibt Fähigkeiten für Single-Target-Schaden und Fähigkeiten für Gruppenschaden. So kann ich zum einen eine Art Feuerwirbel verursachen und so allen nahen Gegnern um nicht herum die Finger (und auch mehr) verbrutzeln.
Eine andere Fähigkeit erzählt was von einer Glocke, mit der ich Schaden mache. Ich habe Glocke erstmal im Sinne von einem glockenförmigen Gebiet verstanden. Beim ausprobieren der Fähigkeit lag ich aber erstmal vor Lachen unterm Tisch. Glocke ist wörtlich zu verstehen und ich läute diese Glocke mit einem Fausthieb. Ich hab dazu mal eine Screenshotreihe gemacht, denn das kann man nicht beschreiben, das muss man gesehen haben. Einfach zum totlachen:
Hier noch ein Screenshot aus einer die zahlreichen Videosequenzen. Hier ist die gute Magda, der ich schon eine Weile hinterher gejagd bin. Natürlich war sie auch diesmal schneller...
Auch sehr witzig gemacht finde ich die Dialoge, die man mit seinem Begleiter führt. Je nach Charakter des Begleiters ergeben sich da so einige witzige Dialoge. Hier mal einen, den ich mit dem Schuft hatte, dem ich auf meinem späteren Weg noch begegnet bin und den ich wegen seiner Fernkampf- und Blend-Fähigkeiten mitgenommen hab:
Für alle, die keinen Flickr-Account haben und das Bild nicht in Originalgröße anschauen können:
Schuft: Meint ihr, ihr und ein Kerl wie ich könnte jemals mehr als Freunde werden?
Plutonia: Nein.
Schuft: Euch entgeht was...
Plutonia: Nein.
Schuft: Verstehe.
Und da alle Dialoge gesprochen werden, sollte ich noch dazu sagen, dass ich ein sehr bestimmtes und leicht genervtes "Nein" gesprochen hab. Bei solchen Dialogen muss ich zumindest schmunzeln.